Arbeitsfelder

Wir arbeiten mit Menschen jeden Alters, die Schwierigkeiten infolgenden Bereichen zeigen

Sprachstörungen | Sprechstörungen | Stimmstörungen | Schluckstörungen | Komplexe Kommunikationsstörungen 

Symptome in den Bereichen Sprache, Sprechen, Stimmgebung und Schlucken können unsere Lebensqualität erheblich vermindern. Die Kommunikation mit Mitmenschen ist dann verändert oder sogar stark gestört. Bei einigen Menschen bestehen erhebliche Probleme im Kommunikationsverhalten, obwohl das Sprechen, die Sprache und die Stimmgebung kaum beeinträchtigt sind. Besteht eine Schluckstörungen, ist die Nahrungsaufnahme nur noch eingeschränkt möglich und kann lebensbedrohliche Folgen nach sich ziehen.

Stimmstörungen

Stimmstörungen äußern sich in:

  • eingeschränkter stimmlicher Belastbarkeit
  • auffälligem Stimmklang, wie z. B. Heiserkeit, Rauigkeit
  • Stimmanstrengung
  • Räusperzwang
  • Schmerzen nach längerem Sprechen
  • häufig wiederkehrenden Infekten mit eingeschränkter Stimmqualität oder Verlust der Stimme

Die normale Stimme ist belastbar, klar, anstrengungsfrei, modulations- und steigerungsfähig. Der Zugriff auf die Singstimme in allen Registern (Brustregister, Kopfregister) ist gegeben. Auch nach längeren Sprechphasen oder gelegentlichem Sprechen bei Lärm bleibt die gesunde Stimme unbelastet.

Sprachstörungen

Sprachstörungen sind Störungen in der gedanklichen Erzeugung von Sprache. Sie treten im Erwachsenen- und Kindesalter aus: 

Kindliche Sprachentwicklungsstörungen äußern sich als:

  • eingeschränktes Sprachverständnis und eingeschränkter Wortschatz (semantisch-lexikalische Sprachebene)
  • schlechte oder unverständliche Aussprache – Hier unterscheidet man zwischen den phonologischen Aussprachestörungen und den phonetisch-motorischen Artikulationsstörungen. Letztere zählt man im engeren Sinne zu den Sprechstörungen.
  • gestörte Grammatik (Dysgrammatismus) –  fehlende oder falsche Veränderung von Wortformen oder Fehler im Satzbau (morpho-syntaktische Ebene)

Die normal verlaufende Sprachentwicklung ist mit etwa 5 -6 Jahren abgeschlossen. Das Kind beherrscht dann alle Laute der Muttersprache und spricht in komplexen Sätzen in  grammatikalisch korrekter Form. Der Wortschatz beträgt mehrere tausend Wörter und ist ausreichend, um komplexe Zusammenhänge zu verstehen und auch davon erzählen zu können.

Störungen beim Schriftspracherwerb äußern sich als:

  • Dyslexie ( Probleme beim Leseerwerb)
  • Dysgraphie (Probleme beim Schreiben lernen)

Manchen Menschen fällt es trotz normaler Intelligenz schwerer als anderen, die Schriftsprache zu erwerben. Diese Teilleistungsschwäche nennt man auch Lese-Rechtschreib-Störung.

Aphasie oder kognitive Dysphasie -mit folgenden Symptomen:

  • Wortfindungsstörungen
  • Störungen des Sprachverständnis
  • Vertauschen oder Auslassen von Lauten und Silben im Wort
  • Probleme in der grammatischen Veränderung der Wortformen und im Satzbau
  • Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben

Diese Arten der Sprachstörung nach Abschluss der Sprachentwicklung treten manchmal gemeinsam auf. Verursacht werden sie beispielsweise durch einem Schlaganfall,  einen Hirntumor, durch Demenzen oder andere hirnorganische Erkrankungen.

Sprechstörungen

Bei Sprechstörungen ist die Aussprache der Sprachlaute durch motorische Einschränkungen verändert.

Phonetische Artikulationsstörung

Sprechstörungen in der kindlichen Sprachentwickeln treten als phonetische Artikulationsstörungen auf. Hierbei können Fehlbildungen der Laute beobachtet werden. Beispielsweise tritt sie häufig in Form eines

  • Sigmatismus (z.B. frontalis, lateralis) – Fehlbildung der  S-Laute
  • Schetismus- Fehlbildung des SCH-Lautes

auf.

Dysarthrie

Diese Sprechstörung ist eine erworbene Störungen des Sprechens nach abgeschlossener Sprachentwicklung. Sie wird durch hirnorganische Veränderungen ausgelöst. Bei einer Dysarthrie ist die Steuerung Muskulatur der Zunge-, der Lippen, des Kiefers, des Kehlkopfes und der Atmung betroffen. Dadurch entstehen folgende Symptome:

  • Artikulationsschwierigkeiten und -störungen wie z.B. undeutliches, verwaschenes Sprechen
  • gestörter Stimmfunktion z.B. zu leises oder heiseres Sprechen
  • Probleme mit der Sprechatmung

Wenn nicht nur das Sprechen, sondern auch die Stimmgebung gestört ist, spricht man von einer Dysarthrophonie.

Sprechapraxie/ Sprechdyspraxie und verbale Entwicklungsdyspraxie

Hierbei gelingt es den PatientInnen nicht, die sprecherischen Bewegungsabläufe zu planen und umzusetzen. Die Sprechapraxie tritt im Kindesalter als VED (Verbale Entwicklungsdyspraxie ) auf und auch als erworbene Störung im Erwachsenenalter aufgrund einer hirnorganischen Erkrankung.

Es treten folgende Symptome auf:

  • Sprachlaute werden verändert und entstellt produziert (z.B. ein /o/ wird stimmlos gesprochen, ein /p/ wird gedehnt und klingt wie /f/)
  • Laute können gar nicht produziert werden
  • starke Sprechanstrengung
  • Suchbewegungen bei der Lautproduktion

Redeflussstörungen

Eine besondere Form der Sprechstörungen bilden die Redeflussstörungen, die sich durch Unterbrechungen des Sprechflusses auszeichnen.

Beim Stottern treten folgende Symptome auf:

  • Kernsymptome
    • Lautwiederholungen, Silbenwiederholungen, Wortwiederholungen (dddddas … / mamamameine … / ich willwillwill …)
    • Lautdehnungen (da haaaaab ich …)
    • Blockierungen (ich k ……. k ….. komme …)
  • sekundäre Symptome – Beispiele:
    • Vermeidung des Sprechens von Wörtern, in Situationen etc.
    • Mitbewegungen der Hände, der mimischen Muskulatur

Stottern ist eine Sprechstörung, es kommt in deren weiterer Entwicklung jedoch häufig auch zu Einschränkungen im Kommunikationsverhalten. Um das Auftreten von Sprechängsten und anderen sekundären Symptomen zu verhindern, ist eine frühe Beratung, möglichst schnell nach Auftreten der ersten Symptome und ggf. eine direkte Therapie von großer Bedeutung. Mit den Eltern und dem Kind können dann günstige Strategien entwickelt werden, die die Chronifizierung des Stotterns in vielen Fällen verhindern können.

Poltern zeigt sich durch:

  • Auslassungen (‚ichham Armgbrochen‘ anstatt ‚Ich habe mir den Arm gebrochen.‘)
  • Überhöhtes Sprechtempo
  • Undeutliche Artikulation
  • Auffälligkeiten in der Prosodie (z.B.: monotone Sprechweise)
  • Formulierungsschwächen, Grammatikprobleme, Wortfindungsschwierigkeiten etc.

Poltern ist eine Störung, die sowohl das Sprechen als auch die Sprachkompetenz betrifft.

Schluckstörungen

Bei Schluckstörungen unterscheiden wir zwei unterschiedliche Arten von Schluckstörungen:

  1. Dysphagien -hier kommt es zu Problemen in allen Phasen des Schluckvorgangs: beim Vorbereiten der Nahrung im Mund, bei Weitertransport in und durch den Rachen oder in der Speiseröhre. Es kann zu lebensbedrohlichen Aspirationen von Speichel und /oder Nahrung kommen.
  2. Myofunktionelle Störungen – zeichnen sich durch ein falsches Bewegungsmuster der Zunge beim Transport vom Mund in den Rachen aus. Häufig sind diese Störungen kombiniert mit einem Sigmatismus (Lispeln).

Komplexe Kommunikationsstörungen

Autismus

Autismus ist eine komplexe neurologische Entwicklungsstörung. Er kann in verschiedenen Formen auftreten (u.a. frühkindlicher Autismus, Asperger-Syndrom) und betrifft v.a. die soziale und kommunikative Entwicklung. Hauptsächlich die PatientInnen mit frühkindlichem Autismus benötigen logopädische Therapie. Es bestehen hier immer Störungen im Kommunikationsverhalten und häufig auch in der Sprachentwicklung. Mögliche Symptome:

  • Ausbleiben der verbalen Sprachproduktion
  • Produktion von auswendig gelernten Redewendungen ohne kommunikative Intention (Floskeln)
  • Wiederholung des vom Kommunikationspartner Gesagten (Echolalie)
  • eigene Wortkompositionen (Neologismen)
  • monotone Sprechweise
  • fehlenden Mimik und Gestik
  • Gesagtes wird wörtlich verstanden, die Deutung von Ironie, Witz und Sprichwörtern fällt schwer
  • Regeln der guten Kommunikation werden nicht eingehalten

 

Mutismus

Betroffene Kinder, Jugendliche oder Erwachsene sprechen unter bestimmten Bedingungen längerfristig nicht oder können keinen Kontakt zu bestimmten Kontaktpersonen aufbauen, obwohl sie das Potenzial für das Sprechen haben. Dabei ist sowohl die mündliche als auch die non-verbale Kommunikation (z.B. Blickkontakt, Mimik, Körperhaltung) betroffen. Zusätzlich treten teilweise auch sprecherische, sprachliche und stimmliche Symptome auf.

Kardinalsymptome:

  • Nicht-Sprechen unter bestimmten Bedingungen
  • Kommunikationsabbruch unter bestimmten Bedingungen

weiterführende Informationen

Nach oben scrollen